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Getestet: Xbox Series X und S – viel Gaming-Power zum fairen Preis

Im Test überzeugt die neue Xbox Series X durch eine höchst ansprechende Gaming-Leistung und praktische Neuerungen, leistet sich aber auch eine kleine Schwäche.

Es ist wieder Zeit für Microsofts neue Konsolen-Generation. Dieses Mal bringt Microsoft die Xbox in zwei Varianten - nämlich als Xbox Series X und Xbox Series S - auf den Markt. Wir haben im Rahmen eines Tests der Top-Variante Series X in den letzten vierzehn Tagen viel Zeit gewidmet. Wenn Sie also wissen wollen, was Microsofts neue Konsole kann und ob sich die Anschaffung (jetzt schon) lohnt, lesen sie einfach weiter.

Xbox Series X vs. Series S - klare Preis- und Leistungsunterschiede
Während für das Premiummodell Xbox Series X rund 500 fällig werden, ist die Xbox S bereits für knapp 300 Euro erhältlich. Diese deutliche Preisdifferenz spiegelt sich in der Leistung wieder, obwohl auch die Performancedaten der Xbox Series S sich durchaus sehen lassen können. Mit einer Leistung von 4 TFLOPS, ist sie dem Vorgängermodell Xbox One - das nur circa 1,3 TFLOPS erreicht - deutlich überlegen. Dadurch eignet sie sich perfekt für die Darstellung von Games mit einer hohen Auflösung von 1.440p bei 60 Bildern pro Sekunde (FPS) und teilweise sogar bis zu 120 Bildern pro Sekunde. Natives Gaming in 4K ist hier allerdings nur möglich, wenn die Spieleentwickler ihre Games entsprechend freigeben. Ist das nicht der Fall, skalieren moderne Fernseher mit 4K-Auflösung die Darstellung lediglich von 1.440p auf 4K hoch. Das Top-Modell Xbox Series X ist hingegen speziell für Gaming in sehr hoher 4K-Auflösung mit 60 oder sogar 120 FPS ausgelegt. Der Performancewert von 12,15 TFLOPS ist mehr als dreimal so hoch wie bei der günstigeren Series S und übertrifft das Vorgängermodell sogar um mehr als das Neunfache. Mit dieser Leistung überholt die Xbox Series X sogar die Playstation 5 und gewinnt damit das Performance-Duell der neuen Konsolen. Der seit dem 19. November 2020 in Europa verfügbare Konkurrent aus dem Hause Sony erreicht nämlich lediglich 10,28 TFLOPS.

Verantwortlich für die hohe Leistung ist bei beiden Varianten der Xbox eine Custom Zen 2-CPU aus dem Hause AMD, die über acht Kerne verfügt. Während diese bei der Xbox Series X aber mit 3,8 GHz (bzw. 3,6 GHz mit SMT) getaktet ist, kommt die Xbox Series S nur auf eine Taktung von 3,6 GHz (bzw. 3,3 GHz mit SMT). Auch beim Arbeitsspeicher hat das Premiummodell die Nase vorne. So verfügt die Xbox Series X hier über satte 16 GB DDR6-Speicher. Dagegen müssen sich Nutzer bei der Budgetversion mit 10 GB DDR6-Speicher zufriedengeben. Leider verfügt die verbaute SSD bei der Budget-Xbox nur über eine Speicherkapazität von 512 GB. Das ist recht wenig, da davon für Spiele nur circa 300 GB zur Verfügung stehen. Mit einer Kapazität von 1 TB ist die SSD beim Premiumodell etwa doppelt so groß.

Angesichts dieser Daten lohnt sich die Xbox Series S vor allem für Interessenten, die sich zwar eine leistungsfähigere Konsole wünschen, dafür aber nicht gleich 500 Euro auf den Tisch legen möchten. Wer ohnehin keinen Bildschirm oder Fernseher mit 4K-Auflösung hat und mit dem knappen Speicherplatz zurechtkommt, erhält hier viel Leistung für relativ wenig Geld. Gamer, die hingegen nach Performance ohne Kompromisse suchen und Spiele in höchster Auflösung genießen möchten sowie das entsprechende Display bereits haben oder kaufen möchten, sollten zur Xbox Series X greifen. Wer Wert auf ein Blu-Ray-Laufwerk in der Konsole legt, muss sich ohnehin für das Premium-Modell entscheiden, da nur hier ein solches - mit Unterstützung von 4K UHD - integriert ist.

Microsoft setzt bei der neuen Xbox Maßstäbe in Sachen Abwärtskompatibilität
Nach dem Kauf einer neuen Konsole verstauben die oft für teures Geld gekauften Games des Vorgängermodells meistens im Regal oder auf Festplatten. Bei der neuen Xbox könnte sich das ändern, weil Microsoft neue Maßstäbe in Sachen Abwärtskompatibilität setzt. Denn auf der Xbox Series X lassen sich nicht nur alle ursprünglich für die Xbox One gekauften Games zocken. Die Abwärtskompatibilität der Xbox Series X und Series S erstreckt sich sogar auf sämtliche für die Xbox 360 sowie für die erste Xbox erschienenen Games, sofern diese durch entsprechende Anpassungen auf der Xbox One lauffähig waren. Um das zu ermöglichen, sollen Teams von Microsoft mehr als eine halbe Million Stunden Arbeitszeit investiert haben.

Aber nicht jeder möchte alte Spiele zocken, wenn die neuen so viel besser aussehen und flüssiger laufen. Doch auch hier hat Microsoft eine gute Nachricht. So sollen zahlreiche aktuellere Spiele für die Xbox One kostenlose Updates erhalten, mit denen sie die Leistungsfähigkeit des Konsolennachfolgers in höherem Maß ausnutzen. Darüber hinaus stellt Microsoft für Games mit variablen Frame-Raten auf der Xbox Series X eine optimierte Auflösung bzw. höhere Frame-Raten in Aussicht - und das ganz ohne Updates. Durch in den Einstellungen wählbare Features wie "Auto-HDR" können Spieler für ältere Games HDR-Effekte aktivieren. Via Tone-Mapping rechnet das System dann SDR- in HDR-Bilder um. Das soll weder den Arbeitsspeicher noch den Prozessor der Konsole spürbar belasten.

Gelungenes Konsolendesign und einfache Einrichtung
Die Verpackung der neuen Xbox hinterlässt bei uns einen wertigen Eindruck. Microsoft verpackt die Konsole sicher, verzichtet aber gleichzeitig auf unnötigen Verpackungsmüll. Angesichts eines Gewichts von 4,4 Kilogramm ist die Xbox Series X erstaunlich schwer und mit Abmessungen von rund 15,1 x 15,1 x 30,1 cm auch ziemlich groß geraten. Zum Vergleich: Die Xbox Series S bringt lediglich 1,9 Kilogramm auf die Waage und wirkt mit Abmessungen von 6,5 x 15,1 x 27,5 cm deutlich kompakter. Das Design der Xbox Series X empfinden wir als modern und gelungen. Grundsätzlich lässt sich die neue Xbox sowohl waagerecht als auch senkrecht aufstellen, wobei die unter dem Gehäuse angebrachten Füße eher für eine vertikale Positionierung sprechen.

Der Anschluss der Konsole an den Fernseher erfolgt über HDMI. Glücklicherweise zählt ein HDMI-2.1-Kabel zum Lieferumfang. Wenn Sie keinen 4K-Fernseher mit HDMI-2.1-Eingang, sondern nur mit HDMI 2.0-Anschluss haben, funktioniert die Verbindung trotzdem. Denn der Standard ist abwärtskompatibel. Leider lassen sich so jedoch Spiele mit einer Auflösung von 4K auch nur mit maximal 60 FPS darstellen. Wenn Sie 4K mit 120 Bildern pro Sekunde oder sogar 8K genießen möchten, ist ein Fernseher oder Bildschirm notwendig, der HDMI 2.1 bietet. Mit der Unterstützung des Auto Low-Latency Mode (ALLM) und Variable Refresh Rates (VRR) zeichnet sich HDMI 2.1 noch durch weitere Vorteile aus. Während ALLM dafür sorgt, dass der Bildschirm automatisch in den Modus mit der geringsten Latenz wechselt, synchronisiert VRR die Bildschirmwiederholungsfrequenzen von Konsole und Fernseher. Jetzt müssen wir nur noch den Netzstecker mit der Steckdose verbinden. Praktischerweise ist das Netzteil direkt in die Konsole integriert. Ein klassischer optischer Ausgang findet sich am Gehäuse der Xbox Series X nicht. Die Konsole hat aber gleich drei USB-Ports, über die sich etwa herkömmliche USB-3.1-Festplatten anschließen lassen. Die hier gespeicherten Games listet die Spielebibliothek der Konsole direkt auf.

Dann folgt der Einrichtungsprozess, der einfach und intuitiv gestaltet ist. Schalten Sie dazu zunächst die Konsole an und starten Sie dann die Xbox-App. Diese ist sowohl für Android als auch für iOS erhältlich. Wählen Sie im Menü "Einrichtung" dann die Option "Neue Konsole einrichten". Auf dem Fernseher erscheint nun ein Code. Wenn Sie diesen eingeben, leitet Sie das System schrittweise durch die Initialisierung der Xbox Series X bzw. Series S. Der Einrichtungsvorgang dauert nur wenige Minuten. Besonders schnell und komfortabel läuft er bei Besitzern einer Xbox One ab. Denn hier übernimmt das System die bisherigen Benutzereinstellungen direkt.

Sanfte Evolution statt Revolution beim Controller
Der Controller, der zum Lieferumfang der Xbox Series X zählt, erinnert stark an das Modell, das Microsoft der Xbox One beilegt. Das ist durchaus verständlich. Bekanntlich war das Design so beliebt und funktionell, dass es auch für den PC adaptiert wurde. Der Akku des Xbox One Controllers lässt sich problemlos weiter verwenden. Alternativ funktionieren auch handelsübliche Batterien vom Typ AA. Der neue Controller liegt gut in der Hand und zeichnet sich dabei durch ein angenehmes Gewicht aus.

Auf dem zweiten Blick fallen aber doch einige kleine Veränderungen bei der Steuereinheit auf. So erinnert das überarbeitete digitale Steuerkreuz vom Design her an den Xbox Elite Wireless Controller. Zudem ist zwischen Menü- und Start-Button eine neue Taste hinzugekommen, mit der sich der Bildschirm als Screenshot oder als Screenvideo aufzeichnen lässt. Bisher mussten Spieler dafür umständlich in das Startmenü wechseln. Darüber hinaus weisen die Rückseiten der beiden Trigger nun erstmals eine genoppte Oberfläche auf. Dadurch haben die Finger bei schnellen Bewegungen mehr Grip und rutschen nicht so leicht ab. Weniger wichtig ist die Tatsache, dass die obere Controllerfläche auf der Vorderseite nicht mehr etwas erhaben gestaltet ist, sondern mit dem Rest eine Ebene bildet.

Alte Benutzeroberfläche mit neuer Geschwindigkeitserfahrung
Neue Konsole, alte Benutzeroberfläche lautet das Motto bei der Xbox Series X bzw. Series S. Wer also bereits das aktualisierte Menü der Xbox One genutzt hat, dürfte kaum Probleme haben, sich zurechtzufinden. Wir empfinden das klassische Design nicht als negativ, da Microsoft die Oberfläche übersichtlich und intuitiv bedienbar gestaltet hat und zudem die bekannten vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten bietet. Allerdings fehlt dezidierter 4K-Support.

Unterschiede gibt es dennoch - allerdings nicht beim Aufbau, sondern bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit. Allgemein reagiert die Konsole deutlich rascher auf Eingaben. So können Nutzer nun auch schneller als bei der Xbox One zwischen verschiedenen Bereichen und Apps wechseln. Hier zeigt sich also bereits die höhere Performance von Microsofts neuer Konsole.

Butterweiche Animationen mit 60 oder sogar 120 FPS bei 4K
Ihre Stärke zeigt die Xbox Series X besonders bei bewegten Grafiken. Verantwortlich dafür ist die höhere Bildwiederholfrequenz. Die Xbox One und die Playstation 4 konnten in der Regel nicht mehr als 30 Bilder pro Sekunde stabil darstellen. Zu mehr war die fest verbaute - und seit der Markteinführung in die Jahre gekommene - Hardware auf Dauer einfach nicht in der Lage. In PCs konnten Gamer hingegen immer die neuesten Grafikkarten einsetzen und so viele Spiele flüssig mit höheren Frameraten zocken. Mit der neuen Xbox Series X hat der Performancerückstand vorerst ein Ende. Denn mit der neuen Konsole lassen sich auch leistungshungrige Games flüssig mit hoher Bildwiederholungsfrequenz zocken. So sind - in Verbindung mit modernen Bildschirmen - theoretisch 60 oder sogar 120 Bilder pro Sekunde möglich.

Doch grau ist alle Theorie. Was diese technische Evolution bedeutet, zeigt sich erst beim Zocken. Um das zu erleben, haben wir den Shooter Gears 5 bei 60 Bildern pro Sekunde in 4K und mit Xbox-Series-X-Optimierung getestet. Schon auf der Xbox One beeindruckte das Spiel grafisch. Doch jetzt ist es ein flüssiger Augenschmaus. Flüssig, weil das Game nun auch bei Sequenzen mit vielen Bewegungen nicht das kleinste Ruckeln oder störende Verzerrungen zeigt. Augenschmaus, da die Grafiken durch Raytracing und hochauflösende Texturen in 4K noch lebensechter wirken.

Auch die Kombination von Multiplayer-Spielen mit bis zu 120 FPS und nativer 4K-Auflösung lässt die Konsole nicht in die Knie gehen. Da Gears 5 angeblich nur rund 60 Prozent der Performance der Xbox Series X ausnutzt, ist hier sogar noch reichlich Luft nach oben. Zum Vergleich: Auf einem PC müssten wir für so eine beeindruckende Grafikleistung bei den Einstellungen schon den Ultra-Modus auswählen. Auch Rennspiele profitieren offensichtlich von der Leistungsstärke der Xbox Series X. Dafür haben wir die Vorabfassung der für die Xbox Series X optimierten Version von Forza Horizon 4 angespielt. Hier können Spieler mit ihrem Boliden auch bei der höchsten grafischen Qualitätseinstellung konstant mit 60 Bildern pro Sekunden durch die offene Spielwelt rasen.

Die Entwicklerstudios sollten sich also zunächst darauf konzentrieren, Spiele zu kreieren, die auf der Xbox Series X mit mindestens 60 Bildern pro Sekunde laufen. Dass die neue Konsole die dafür notwendige Leistung bietet, zeigen die von uns entsprechend angetesteten Games eindeutig. Mittel- und langfristig dürften auch immer mehr Games auf den Markt kommen, die sich mit 120 FPS spielen lassen.

Bessere Grafik durch Raytracing - möglicherweise allerdings zu Lasten der Geschwindigkeit
Hardwarebeschleunigtes Raytracing ist ein Pfund, mit dem die Xbox Series X wuchern kann. Verantwortlich dafür sind die RDNA2-GPU-Technologie von AMD und DirectX Raytracing (DXR).

Bisher war Raytracing mit Hardwarebeschleunigung PC-Gamern vorbehalten. Durch die Technik lassen sich beispielsweise Schatten und Reflexionen in der Spielwelt deutlich realistischer und dynamischer gestalten. Im Zusammenspiel mit der räumlichen Akustik durch DXR können Games so die Spielerfahrung intensivieren und Gamer durch eine dichte Atmosphäre regelrecht in das Geschehen hineinziehen. Entsprechende Verbesserungen werden auch einige bereits für die Xbox One erschienene Spiele via Update erhalten. Fans sollten allerdings beachten, dass diese Verbesserungen nicht zum Marktstart der Konsole, sondern erst nach und nach erscheinen. Zudem hat Microsoft eine Liste von neuen Titeln veröffentlicht, die die Raytracing-Unterstützung für ein besseres grafisches Erlebnis nutzen werden. Dazu zählen:

Call of Duty: Black Ops Cold War
Devil May Cry 5 Special Edition
Enlisted
Forza Motorsport
Gears 5
Halo Infinite
Maneater
NBA 2K21
Observer: System Redux
Watch Dogs Legion
Da die neue Playstation 5 ebenfalls Raytracing-Support bietet, dürften zahlreiche Entwickler die Technologie für ihre Games nutzen und Spieler mit realistischeren Grafiken in den Bann ziehen. Das könnte sich aber als zweischneidiges Schwert erweisen.

Denn aktiviertes Raytracing erschwert das Erreichen einer nativen 4K-Auflösung mit 60 oder 120 Bildern pro Sekunde. So müssen letztlich Entwickler und - via Einstellungen - Spieler entscheiden, ob sie mehr Wert auf eine realistische Grafik oder eine hohe Bildwiederholfrequenz legen. Gamer, die bewusst eine geringe Auflösung von 1440p wählen - und diese auf 4K hochskalieren lassen - könnten dann bei mehr FPS zocken.

Smart Delivery bietet Gamern einen besonderen Mehrwert
Ein weiteres interessantes Feature der neuen Xbox ist Smart Delivery. Dadurch laden Gamer immer die optimale Version eines Spiels für die jeweils verwendete Konsole aus dem Microsoft Store herunter. Bei einem Wechsel zu einer leistungsfähigeren Konsole - etwa von der Xbox One zur Xbox Series X - erhalten Spieler zudem automatisch die optimierte Version des Games via Update. Das soll bei Titeln von Microsoft sogar kostenlos funktionieren - und zwar unabhängig davon, ob Nutzer das Game online oder auf Disk erworben haben.

Andere Spieleentwickler dürften Smart Delivery ebenfalls anbieten. Denn so lassen sich bereits veröffentlichte Games relativ einfach verbessern und Fehler beseitigen. Allerdings ist es - zumindest bei wesentlichen Verbesserungen und Erweiterungen durch neuen Content - nicht ausgeschlossen, dass für entsprechende Updates zusätzliche Kosten für Gamer anfallen.

Kostenpflichtige Zwangs-Updates sind allerdings kaum vorstellbar, sodass Smart Delivery Spielern unter dem Strich einen interessanten Mehrwert bietet.

Weniger Warten dank SSD, Velocity-Architektur und Quick Resume
Gamer möchten zocken und nicht warten. Tatsächlich konnten sich Nutzer einer Xbox One beim Start von aktuellen Games aber oft noch einen Kaffee holen oder die E-Mails checken, bevor das Spiel bereit war. Zum Glück hat Microsoft bei der neuen Xbox Series X Wartezeiten den Kampf angesagt. Eine besonders große Rolle spielen dabei die schnelle integrierte SSD und die Velocity-Architektur, durch die sich Games direkt von der SSD laden lassen. So sollen sich Ladezeiten deutlich verkürzen - und zwar nicht nur bei neuen Titeln, sondern auch bei älteren Games.

Wie gut das in der Praxis bisher funktioniert, testen wir anhand von drei Games. Den Anfang macht Forza Horizon 4. Wer das Rennspiel schon einmal auf der Xbox One gespielt hat, dürfte sich an die quälend langen Wartezeiten erinnern, bis die Spieler endlich das virtuelle Gaspedal durchdrücken dürfen. Mit der für die Xbox Serie X optimierten Variante des Open World Rennspiels reduziert sich diese Zeit - vom Startbildschirm bis zum Spielbeginn - auf überschaubare 30 Sekunden. Noch schneller ist der Shooter Gears 5 bereit. Auch hier konnten wir die optimierte Version testen.

Es dauert nun nur noch rund neun Sekunden, die vom Auftauchen des Startbildschirms bis zum Spielstart vergehen. Aber wie gut funktioniert das alles bei Games, die (noch) nicht auf die Möglichkeiten der Xbox Series X abgestimmt sind? Um das herauszufinden, haben wir Watch Dogs Legion gestartet. Für das Action-Adventure ist eine für die Xbox Series X optimierte Fassung zwar bereits angekündigt, war für den Test aber noch nicht erhältlich. Auch hier dürfen sich Gamer über deutlich reduzierte Wartezeiten freuen. Bereits nach einer halben Minute konnten wir uns hier in das Spielgeschehen stürzen.

Um unnötige Wartezeiten bis zum Spielbeginn zu vermeiden, setzt Microsoft mit Quick Resume noch auf ein weiteres Feature. Dabei handelt es sich um einen Schlummermodus für Spiele, der Xbox-Fans bekannt vorkommen dürfte. Während die Xbox One diese Funktion allerdings nur immer für ein einziges Game bot, können Nutzer der Xbox Series X das Feature für mehrere Titel gleichzeitig benutzen. Quick Resume sorgt dafür, dass die Konsole das jeweilige Spiel nicht komplett beendet, sodass Gamer es nach einer geringen Wartezeit - in der Praxis waren das bei uns immer nur ein paar Sekunden - an der gleichen Stelle weiter zocken können. Die Information, dass ein Spiel sich im Modus Quick Resume befindet, erscheint immer im oberen rechten Teil des Displays. Damit das funktioniert, muss die Konsole allerdings jederzeit mit dem Stromnetz verbunden sein. Ist eine Verbindung mit dem Internet erforderlich, reduziert sich der Geschwindigkeitsvorteil in der Praxis allerdings etwas, da die Konsole diese erst wieder aufbauen muss. Für Spieler, die gleichzeitig mehrere Games zocken und Wartezeiten minimieren wollen, ist das Feature dennoch sehr praktisch.

Das Problem mit dem Speicherplatz - und einige (Ausweich-)Lösungen
Wie bereits erläutert, ist vor allem die verbaute SSD dafür verantwortlich, dass Spiele auf der Xbox Series X so flott starten. Dabei handelt es sich um eine auf die Konsole abgestimmte NVMe-SSD, die dank Velocity-Architektur und Direct Storage einen besonders schnellen Datentransfer ermöglicht. Das sorgt letztlich sogar für Performance-Vorteile, weil das die Kerne des Prozessors entlastet, sodass diese sich zu einem höheren Maß für die Darstellung der Spielwelt nutzen lassen.

Allerdings hat die integrierte SSD auch einen kleinen Haken. Dabei handelt es sich um den Speicherplatz - genauer: um den für Games noch zur Verfügung stehenden Raum. Das gilt besonders für die Xbox Series S. Denn von deren eigentlich 512 GB fassenden SSD müssen Nutzer rund 200 GB abziehen, die das Betriebssystem und weitere Programme benötigen. Nutzern der Xbox Series X stehen immerhin noch 802 GB der SSD zur Verfügung, da diese eine Kapazität von 1 TB bietet.

Nachdem wir ein Dutzend Games installiert hatten, waren bei uns auf jeden Fall drei Viertel des Speicherplatzes belegt, wobei sich besonders Call of Duty: Modern Warfare mit allen Add-ons (177 GB) als speicherhungrig erwies, während das noch nicht für die Konsole optimierte Dirt 5 immerhin 64 GB Speicherplatz belegte.

Zum Glück haben die Konsolenbauer für das Speicherplatzproblem mehr als eine Lösung in petto. Wer es komfortabel mag und keine Ausgaben scheut, kann den Steckplatz nutzen, der sich auf der Rückseite der Xbox Series X befindet. Hier lässt sich nämlich eine SSD-Erweiterung einstöpseln. Diese soll die gleiche hohe Lese- und Schreibperformance bieten, die auch die integrierte SSD erreicht. Allerdings ist der Preis für 1 TB mit rund 239 Euro derzeit noch ziemlich happig. Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass bisher praktisch nur Seagate die Produktion dieser speziellen SSDs gestartet hat.

Wer nicht so tief in die Tasche greifen möchte oder kann, hat zudem die Möglichkeit, einige Spiele nicht auf der SSD, sondern auf einer mit der Konsole verbundenen Festplatte zu installieren. Diese Ausweichlösung hat allerdings einige Nachteile. So lassen sich grundsätzlich nur ältere, bereits für die Xbox One auf den Markt gebrachte Games auf eine HDD verschieben. Das führt dann - selbst bei schnellen USB-3.1-Festplatten - zwangsläufig zu längeren Ladezeiten.

Bei neuen Titeln für die Xbox Series X funktioniert diese Lösung leider nicht, da diese zwingend auf einer SSD installiert sein müssen. Immerhin lassen sich Games recht einfach zwischen SSD und externer HDD hin- und herschieben. Schneller als das erneute Herunterladen ist das allemal. Über eine Filterfunktion können sich Nutzer dann anzeigen lassen, welche Spiele sich auf der internen SSD bzw. der externen HDD befinden.

Mittelfristig dürfte sich die Speicherproblematik immerhin etwas entschärfen. Verantwortlich dafür ist vor allem die Technik der Hardwarekomprimierung, die dafür sorgen soll, dass vor allem die Games, die für die Xbox Series X optimiert sind, weniger Speicherplatz benötigen. Denn der Prozessor der neuen Konsole ist so leistungsstark, dass das Entkomprimieren der Spieldateien die Performance kaum noch belastet. Gleichzeitig dürften redundante Daten verschwinden. Diese hatten in der Vergangenheit die Größe von Spielen regelrecht aufgebläht, um die Zugriffsgeschwindigkeit der - im Vergleich zu SSDs - eher trägen HDDs zu erhöhen. Durch die schnellen SSDs ist diese Vorgehensweise nicht länger notwendig. Darüber hinaus dürfte der Preis für SSD-Erweiterungen fallen, wenn hier weitere Hersteller mit ihren Produkten auf den Markt drängen.

Die Xbox Series X stellt die Weichen in die richtige Richtung
Microsoft hat mit den Konsolen der Xbox-Reihe nicht immer alles richtig gemacht. Doch seit dem Start der ersten Xbox im Jahr 2003 ist viel passiert. Heute verfügt die Xbox Series X über die leistungsstärkste Hardware von allen aktuellen Konsolen.

Mit einem Performance von 12,15 TFLOPS distanziert sie auch Sonys neue Playstation 5. Für die gebotene Leistung ist der Preis von 499 Euro absolut fair. Dank der flinken SSD und des schnellen Prozessors kann Microsofts neue Konsole derzeit sogar mit modernen PCs mithalten. Features wie Quick Resume und die Velocity-Architektur oder die ausgeprägte Abwärtskompatibilität erhöhen zudem den Spielspaß. Die etwas kleine SSD ist da nur ein geringer Makel, die zudem vor allem die Xbox Series S betrifft. Inwieweit sich Gamer für die leistungsschwächere Konsole erwärmen können, bleibt abzuwarten.

Allerdings entscheidet nicht nur die verbaute Hardware über die Attraktivität einer Konsole. Mindestens genauso entscheidend für den Erfolg der Xbox Series X werden die verfügbaren Titel sein und wie diese die beträchtlichen Möglichkeiten der Konsole ausnutzen. Angesichts der hohen und mit modernen PCs vergleichbaren Leistung sollte es aber für viele Entwicklerstudios attraktiv sein, Games für Microsofts neue Top-Konsole zu veröffentlichen. Denn dadurch ist es nicht nötig, technisch abgespeckte Varianten der PC-Version zu programmieren. Beim direkten Duell mit der Playstation 5 dürfte zudem die Qualität der Exklusivtitel eine wichtige Rolle spielen, welche die Microsoft Game Studios für das neue Konsolenflaggschiff auf den Markt bringen. Womöglich könnte ein stärkerer Trend zum Cloud-Gaming irgendwann moderne Gaming-Hardware obsolet machen. In naher Zukunft dürfte das aber kaum passieren. Insgesamt stellt Microsoft mit der Xbox Series X die Weichen in die richtige Richtung, sodass die Zukunft der Konsole derzeit ziemlich rosig aussieht.